Vom Vorsatz zum Teller

Woran gute Ernährungsabsichten scheitern
Autoren: Petra Tipaldi, Christine Schäfer und Johannes C. Bauer
GDI Studie Nr. 55
Sprachen: Deutsch, Englisch
2023

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    Deutsch: http://doi.org/10.59986/ZWGD6455

    Englisch: http://doi.org/10.59986/ZZUC7125

    Die Schweizer Bevölkerung möchte sich nachhaltiger ernähren, doch es gibt eine deutliche Lücke zwischen Vorsatz und Umsetzung. Dieser «Intention-Behavior-Gap» liegt – über alle guten Ernährungsvorsätze hinweg – zwischen 29 und 45 Prozent. Das heisst, zwischen knapp einem Drittel bis fast die Hälfte der Menschen verfehlen je nach Vorsatz ihr angestrebtes Ziel. Am grössten ist der Gap bei den Vorsätzen, Verpackung zu vermeiden und nur Lebensmittel zu kaufen, die kurze Transportwege haben und das Tierwohl berücksichtigen. 

    KonsumentInnen zwischen Wissensbedarf und Einflussmöglichkeit

    Oftmals fehlt es an Wissen, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Das zeigt das Trend-Paper «Vom Vorsatz zum Teller». Vielen VerbraucherInnen scheint der Einfluss ihrer Ernährung auf Umwelt und Klima nicht bewusst zu sein. Der Umwelteffekt einiger Verhaltensweisen – wie regionaler und saisonaler Ernährung – wird von den KonsumentInnen überschätzt. Die Auswirkung anderer, wie weniger Fleischkonsum, wird eher unterschätzt. Weiterhin unterscheidet sich der Einfluss, den KonsumentInnen auf das Ernährungssystem haben können, je nach Massnahme. Foodwaste können sie leicht vermeiden, die Verpackung eines Produkts können KonsumentInnen nur schwer ändern.

    Vier Handlungsoptionen hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Ernährung

    Aus dem Spannungsfeld zwischen Wissensbedarf und Einflussmöglichkeit identifizieren die GDI-ForscherInnen im gemeinsam mit 31 Food-ExpertInnen im Trend-Paper vier Felder, in denen gute Handlungsmöglichkeiten für KonsumentInnen und Unternehmen liegen:

    • Easy Influence, ideal für EinsteigerInnen: Vermeidung von Foodwaste, Kauf von Bioprodukten und die Reduktion von Milchprodukten, Fisch und Fleisch sowie tierischen Produkten allgemein; 
    • Smart Mastery, das Feld für Profis: Berücksichtigung des Tierwohls;
    • Systemic Challenge, die Herausforderung für Hartgesottene: Reduzierung von Produktverpackungen und die Förderung der Regionalität von Produkten;
    • Collective Action, die Spielwiese für beharrliche Nerds: Einsatz für faire Produktionsbedingungen, möglichst kurze Transportwege und den Kauf von saisonalen Lebensmitteln und solchen mit möglichst tiefen CO2-Emissionen. 

    AutorInnen

    Dr. Petra Tipaldi

    Dr. Petra Tipaldi ist Senior Researcher am Gottlieb Duttweiler Institut. Die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin analysiert gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Veränderungen mit den Schwerpunkten Food, Konsum und Handel.

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    Christine Schäfer

    Christine Schäfer ist Senior Researcher und Referentin am GDI Gottlieb Duttweiler Institut und analysiert gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Veränderungen mit den Schwerpunkten Food, Konsum und Handel.

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    Dr. Johannes C. Bauer

    Dr. Johannes C. Bauer ist Head Think Tank am Gottlieb Duttweiler Institut. In seiner Forschung untersucht er Veränderungen im Konsum- und Kaufverhalten, die Zukunft des Handels vor dem Hintergrund langfristiger Konsum-, Technologie- und Geschäftsmodell-Trends sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung für Wirtschaft und Gesellschaft.

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