Fabiano Orelli: «Dann gelten wir halt als Bad Guys»

Träge Ämter, lange Wartezeiten auf Bewilligungen. Ist das denn nötig? Vor knapp zwei Wochen war Fabiano Orelli, wissenschaftlicher Mitarbeiter am schweizerischen Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, als Referent an der 2. International Food Innovation Conference des GDI zu sehen. Während der Konferenz haben wir ihn zum Interview getroffen.
30 June, 2022 by
Fabiano Orelli: «Dann gelten wir halt als Bad Guys»
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

GDI: Wieso ist Ihre Arbeit wichtig?

Orelli: Der Auftrag des BLV ist es, die Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die KonsumentInnen nicht getäuscht werden. Deswegen braucht es auch diese Stellen, die Lebensmittel kontrollieren, sofern sie unter eine Bewilligungspflicht fallen.

Startups kritisieren, der Bewilligungsprozess daure zu lange.

Lange Prozesse sind ein Hindernis für Innovationen der Lebensmittelhersteller. Sie fürchten, dass ihr Produkt, wenn die Bewilligung da ist, nicht mehr aktuell ist. Das Problem dabei ist oft, dass die eingereichten Unterlagen nicht komplett sind. Daher versuchen wir schon im Vorfeld, AntragstellerInnen zu sensibilisieren, damit sie früh genug zu uns kommen. Im Vorfeld kann man noch handeln, während es bei einem späten Einreichen oft zu Stagnationen kommen kann.

Israel und Singapur sind schneller mit Bewilligungen. Warum?

Die EU und die Schweiz haben sehr hohe Standards bei der Lebensmittelsicherheit. Wir als BLV haben ein Mandat für die KonsumentInnen, damit sie Lebensmittel bedenkenlos konsumieren können. Wir müssen natürlich die Industrie fördern, doch wir sind vor allem für die Lebensmittelsicherheit zuständig. Und wenn wir damit als Bad Guys wahrgenommen wird, dann leben wir halt damit.


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