Gemeinsam verschieden?
Die grosse Schweizer Vielfaltsstudie
Autoren: Jakub Samochowiec, Johannes C. Bauer
Auftraggeber: Migros-Genossenschafts-Bund
Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch
2024
Vielfalt gehört zur Schweiz: 26 Kantone, vier Landessprachen und eine Vielzahl von Kulturen und Lebensweisen existieren neben- und miteinander. Doch wie vielfältig und durchmischt ist das soziale Umfeld der Menschen in der Schweiz? Das beantwortet die Studie «Gemeinsam verschieden? Die grosse Schweizer Vielfaltsstudie». Untersucht wurden die Merkmale, die auf Artikel 8 der Bundesverfassung über Rechtsgleichheit und Nichtdiskriminierung basieren: Herkunft, Geschlecht, Alter, Sprache, soziale Stellung, Lebensform, religiöse, weltanschauliche und politische Überzeugungen sowie körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen.
Alter, Bildung und Finanzen: Diese Themen trennen die Bevölkerung
Die Ergebnisse der Befragungen zeigen wenig Durchmischung und Vielfalt in den Bekanntenkreisen. Menschen mit unterschiedlichem Bildungsstand haben wenig Berührungspunkte. Über drei Viertel der Personen mit wenig Geld haben kaum oder keinen Kontakt zu Vermögenden. Eine geringe Durchmischung zeigt sich auch beim Alter. Und auch in Bezug auf die politische Gesinnung ist die Vielfalt im Bekanntenkreis gering. Die Mehrheit der in der Schweiz lebenden Bevölkerung hat zudem keine Kontakte zu anderen Kulturen.
Der Schweiz fehlt es an Begegnungsmöglichkeiten
Der Grund für den mangelnden Kontakt zwischen den Bevölkerungsgruppen sind fehlende Gemeinsamkeiten und fehlende Begegnungsmöglichkeiten. Vorallem soziale Tätigkeiten machen Bekanntenkreise vielfältiger, wie etwa die Teilnahme in einem Verein, soziales Engagement oder das Treffen von Freunden.
Die Schweizer Bevölkerung wünscht sich mehr Vielfalt
Menschen, die häufiger mit unterschiedlichen Personengruppen in Kontakt stehen, haben eine positivere Einstellung gegenüber diesen Gruppen. Laut der Befragung sind 56 Prozent der Teilnehmenden zumindest teilweise der Ansicht, dass eine Gemeinschaft grosse Unterschiede, analog zu den erfragten Gruppierungen, aushalten kann. Zudem glauben 69 Prozent, dass vielfältige Perspektiven und Lebenserfahrungen zu besseren Entscheidungen führen.
Zusammenfassung: