«Veganuary»: Hype oder sinnvoller Verzicht?

Den Dry January kennen viele: keinen Alkohol während der ersten 31 Tage des Jahres. Im Januar aber auf pflanzenbasierte Ernährung umzustellen, noch nicht so viele. Christine Schäfer, Researcherin am GDI, hat in einem SRF-Beitrag dazu Auskunft gegeben.
19 Januar, 2023 durch
«Veganuary»: Hype oder sinnvoller Verzicht?
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

«Veganuary» ist ein Kofferwort aus «vegan» und «January» (Januar). Die gleichnamige Organisation in England rief die Kampagne 2014 ins Leben. Sie will Menschen dazu ermuntern, einen Monat lang vegane Ernährung auszuprobieren. Nach eigenen Angaben der gemeinnützigen Organisation hätten im vergangenen Jahr weltweit 629’000 Menschen an der Kampagne teilgenommen. Mit einer veganen Ernährung kann man klimaschädliche Emissionen, die beim Anbau und der Produktion von Lebensmitteln entstehen, deutlich senken. So wäre der CO₂-Abdruck einer ausgewogenen, veganen Ernährung laut WWF etwa 35 bis 40 Prozent geringer als der durchschnittliche, tierbasierte Ernährungsstil der Schweiz.

Klingt gut, wieso macht das dann nicht jedeR? «Ich kann mir vorstellen, dass vor allem Menschen beim ‹Veganuary› mitmachen, die sich ohnehin mit ihren Essgewohnheiten auseinandersetzen», meint GDI-Trendforscherin Christine Schäfer, «der Typ Vegetarier oder Flexitarierin.» Die Dauer der Monats-Challenge könne die Ernährungsumstellung erleichtern. Einfach mal vier Wochen versuchen, das findet Schäfer interessant: «Weil man dann eine klare Ziellinie vor Augen hat und nicht überwältigt ist von so viel Verzicht.»

Kann die Challenge also die Gewohnheit ändern, oder ist der «Veganuary» einfach gutes Marketing? «Ursprünglich ging es beim ‹Veganuary› um ein Umdenken, die Anpassung der Gewohnheiten», sagt Schäfer. «Aber natürlich haben Unternehmen auch die Marketingpower hinter dem Begriff entdeckt. Es hat sicher beides.»

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