Die Neuerfindung des Luxus-Essens: Kaviar aus dem Bioreaktor

Ein britisches Unternehmen verspricht, den Preis für Kaviar zu senken, indem es den weltweit ersten im Labor gezüchteten Kaviar herstellt. Der Gründer Ken Benning glaubt, dass der Konsum von Zuchtkaviar in Zukunft gesellschaftlich unakzeptabel wird und die VerbraucherInnen zellbasierte Lebensmittel bevorzugen werden.
7 Februar, 2024 durch
Die Neuerfindung des Luxus-Essens: Kaviar aus dem Bioreaktor
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

Kaviar war lange Zeit eine Delikatesse, die den Wohlhabenden vorbehalten war, doch ein britisches Unternehmen verspricht nun, den Preis zu senken, indem es den weltweit ersten im Labor gezüchteten Kaviar herstellt. Der Prozess wird die langwierige Wartezeit von bis zu 14 Jahren umgehen, die einige Störarten benötigen, um die Reife zu erreichen und die Eier zu legen.
Ken Benning, Gründer von Caviar Biotec, hat mit einem Professor für biochemische Technik vom University College London zusammengearbeitet, um Störeizellen in einem Labor in 40 Tagen aus einer biochemischen Suppe zu züchten.
Benning, der 2013 Englands erste Kaviarfarm auf Exmoor eröffnete, nimmt an, dass die neue Technologie letztendlich mehr Kaviar produzieren könne als die gesamte derzeitige jährliche weltweite Produktion, und das in einem Raum von weniger als 300 Quadratmetern.

«Zellkulturkaviar gab es vor uns nicht», meint Benning in «The Times». «Wir haben genau dieselbe Zelle, die zu Kaviar wird, und wir züchten sie in einer Flüssigkeit anstelle in einem Fisch. Es gibt keine Antibiotika, kein Töten von Fischen. So einfach ist das.»
Benning glaubt, dass der Verzehr von Zuchtkaviar in den kommenden Jahren zunehmend gesellschaftlich inakzeptabel wird und die VerbraucherInnen im Labor gezüchtete Lebensmittel attraktiver finden werden.

Erfahren Sie mehr über Kenneth Benning und sein Unternehmen «Caviar Biotec» an der 4th International Food Innovation Conferen​ce, die am 19. Juni 2024 am Gottlieb Duttweiler Institut stattfinden wird. Wir diskutieren mit VordenkerInnen, Branchen- und Ernährungs-ExpertInnen über das Thema «Culture Clash: Wenn Food Innovation auf Tradition trifft». Wir erklären, welche kulturellen Hürden für Food Innovationen bei der Produktion, der Zubereitung und während des Konsums überwunden werden müssen. Und wir identifizieren kulturelle Chancen – wenn etwa etablierte Gewohnheiten und Rituale einen nachhaltigeren Genuss ermöglichen.

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