Bereits bei seiner Eröffnung 1963 war das Institut Pionier: der erste unabhängige Think-Tank der Schweiz. Mit oft kontroversen Themen sowie dem einen oder anderen Skandal machte sich das Institut bald einen Namen bis über die Landesgrenzen hinaus.
Da lag bis 1979 am streitbaren Denker Hans A. Pestalozzi, der das Institut zu einer international bekannten Denkfabrik für Führungskräfte entwickelte. Wirtschaftsbosse, Wissenschaftler, Philosophen und Politiker aus aller Welt wurden als Gäste eingeladen, um über Schwachstellen der Konsumgesellschaft zu debattieren. Kulturübergreifend entwickelten sie am GDI Thesen und Ideen, wie man die Welt zu einem lebenswerteren Ort machen könnte. Als Pestalozzi bei seiner Suche nach Alternativen auf den Anarchismus stiess und seine kritischen Ideen immer radikaler propagierte – gipfelnd in seinem vielbeachteten Buch «Nach uns die Zukunft» –, wurde er 1979 fristlos entlassen.
Eine Weltsensation bahnte sich im Juni 1993 am GDI an: «Scherbenfund – waren die Etrusker in Zürich?», fragte der «Blick». Im Artikel war von einer Spaziergängerin die Rede, die eine Scherbe aus der Antike gefunden habe, einem «der sensationellsten Funde der letzten Jahre». Was war geschehen? Im Juni 1993 veranstaltete das Gottlieb Duttweiler Institut eine Tagung zum Thema «No business like showbusiness: von der Produktqualität zur Erlebnisqualität». Im Verlauf der beiden Tage interessierten sich die Teilnehmenden immer stärker für die Ausgrabungsstelle, die sich direkt vor der Glasfassade des Tagungssaals auftat. Am Abend wurde eine Informationsveranstaltung zu dem Fund abgehalten, an der auch ein «Blick»-Journalist zugegen gewesen sein muss.
Gute Geschichte – nur dass der Archäologe und sein Team in Wirklichkeit «Story Dealer» waren, ein Team, das Erlebnisse für Unternehmen inszeniert. Passend zum Tagungsthema, zeigten die Berliner, wie faszinierend eine gut inszenierte Geschichte sein kann. Der «Blick» nannte das eine «Bluff-Geschichte». Und musste zugeben, ihr ebenfalls aufgesessen zu sein.
Viele weitere besondere Momente der fast 60-jährigen Geschichte des Instituts sehen Sie auf dem GDI-Zeitstrahl: