«Wenn wir uns ansehen, was in den letzten 5-10 Jahren passiert ist, hätte niemand je an TikTok gedacht und daran, wie es die Art und Weise, wie die Generation Z Kontakte knüpft und wie sie einkauft, völlig verändern würde», so Deann Evans, Geschäftsführerin für das EMEA-Geschäft bei Shopify, in einem Video von Wired. Und niemand hätte sich vorstellen können, wie D2C den Einzelhandel erschüttern würde. Während der Pandemie erlebten wir einen gewaltigen Wandel, so hätte sich E-Commerce in 15 Monaten um 10 Jahre weiterentwickelt, laut Evans.
Doch worin bestehen diese Veränderungen?
Es habe strukturelle Veränderungen gegeben, die sich auf die Einzelhandelslandschaft ausgewirkt hätten und sich auch in den kommenden Jahren auswirken würden. «Aus wirtschaftlicher Sicht, kommen wir aus der Pandemie heraus, haben es mit einer Menge Inflation und wirtschaftlichen Gegenwind zu tun. Die Wirtschaftslage zwinge die Menschen dazu, ihr Ausgabeverhalten zu überdenken», meint Evans. Es gäbe also viele Dinge, die die Konsument*innen dazu bringen, ihre Gewohnheiten zu ändern.
Wir hätten uns weit von der Welt der einfachen Webshops und Marktplätze entfernt. Der Handel explodiere auf sozialen Plattformen wie TikTok oder YouTube. Web3 würde die Art und Weise, wie wir kaufen und verkaufen, durch die zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen und NFTs bei Händlern und Verbrauchern gleichermassen verändern.
Die Entscheidung von Apple, den Nutzern die Möglichkeit zu geben, das In-App-Tracking abzulehnen, hätte erhebliche Auswirkungen auf Einzelhändler und Händler. Die Händler geben also mehr aus und gewinnen weniger. «So haben wir bei einigen unserer Händler festgestellt, dass sie jetzt fünfmal mehr ausgeben als früher, um die gleiche Menge an Besuchern auf ihre Website zu bringen und die gleiche Menge an Verkäufen zu erzielen», so Evans.
Die Händler können ihre Marketingstrategien also nicht stillstehen lassen, und sie müssen ihren Marketing-Mix auf eine andere Weise betrachten. Grosse wie kleine Einzelhändler dürfen nicht untätig bleiben. Die Realität ist, dass die Konsument*innen bei ihren Ausgaben und ihrer Loyalität viel anspruchsvoller sind. Sie sind schwieriger zu erreichen. Sie sind auf viel mehr Plattformen verteilt, und man muss sich über einen längeren Zeitraum bemühen, ihre Loyalität zu pflegen. «Wir sehen eine Lösung, und das ist eine neue Welt im Einzelhandel. Es ist ein radikal einfacher Weg, diese neue Ära des Handels zu gewinnen, und wir nennen ihn "connect to the consumer"», so Evans.
Was ist C2C? Und was bedeutet es für Unternehmen?
C2C habe viele Wege zu den Konsument*innen. Es stelle Authentizität, Loyalität und Vertrauen in den Mittelpunkt jeder Interaktion zwischen Händler und Konsument*innen. Hier seien Marken mit ihren Erzählungen authentisch. Sie stellten eine Verbindung zu den Konsument*innen her, und zwar auf verschiedenen Wegen. Dabei könne es sich um B2B, Community Commerce, Social Commerce mit Diensten wie TikTok und Offline-Commerce oder Local Commerce handeln. «Beim Handel geht es um viel mehr als nur um eine Transaktion. Es geht um die Pflege und den Aufbau einer langfristigen und vertrauensvollen Beziehung zu den Konsument*innen».
Erfahren Sie mehr von Deann Evans an der 74. Internationale Handelstagung, die vom 12. - 13. September 2024 mit dem Thema «Retail Challenge: Honoring Values, Embracing Tech» am Gottlieb Duttweiler Institut stattfinden wird. Wir diskutieren mit Vordenker*innen, Pionier*innen und Handels-Profis über das Spannungsfeld zwischen Technologie, Tradition und wertorientiertem Unternehmertum.