Woher stammen kulinarische Gewohnheiten und Abneigungen? Unsere Esskultur entscheidet darüber, wie wir uns ernähren, ob wir kochen oder bestellen, in Gesellschaft oder alleine vor dem Fernseher essen, ob frische Lebensmittel oder mehrheitlich Convenience-Produkte auf den Tisch kommen. Durch die fortschreitende Industrialisierung des Ernährungssystems hat sich unsere Esskultur stark gewandelt mit teilweise drastischen Folgen für unsere Gesundheit und auf die unseres Planeten. Die Kunst des guten Kochens und der gemeinsame Genuss sind in vielen Ländern weltweit kulturell tief verwurzelt. Doch können neuartige, pflanzliche Lebensmittel in einer von Milchprodukten geprägten Esskultur jemals aus der veganen Nische heraustreten und den Massenmarkt erobern? Wie können Industrie, Handel und Gastronomie bei der Vermarktung neuer Food-Angebote einen «Kulturschock» vermeiden – oder sollten sie ihn gerade bewusst herbeiführen und Hemmnisse in Chancen verwandeln? Und wie schafft man ein nachhaltiges Food-Kulturerlebnis?
Dieses Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition thematisiert die International Food Innovation Conference, die am 19. Juni 2024 am Gottlieb Duttweiler Institut stattfindet. Wir diskutieren mit Vordenker*innen, Branchen- und Ernährungs-Expert*innen über die kulturellen Hürden, die Innovationen bei der Produktion, der Zubereitung und während des Konsums überwinden müssen. Und wir identifizieren kulturelle Chancen – wenn etwa etablierte Gewohnheiten und Rituale einen nachhaltigeren Genuss ermöglichen.
Die führende internationale Food-Konferenz des GDI ist relevant für alle, die sich dafür interessieren, wie man die Transformation zum nachhaltigen Ernährungssystem innerhalb des gegebenen kulturellen Kontexts vorantreibt. Sie liefert fachübergreifende Erkenntnisse für VertreterInnen aus Industrie, Handel, Gastronomie, Beratung und Gesundheit und diskutiert Lösungen im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk – von der Produktentwicklung bis zum Vertrieb und Konsum.