«Vielfalt ist Teil der Schweizer Identität»

Wie vielfältig ist die Schweiz und wie geht die Gesellschaft mit dieser Vielfalt um? Im Podcast gibt Jakub Samochowiec, Hauptautor der GDI-Vielfaltsstudie, spannende Einblicke in die Chancen und Herausforderungen, die Vielfalt für die Schweiz mit sich bringt.
8 Oktober, 2024 durch
«Vielfalt ist Teil der Schweizer Identität»
GDI Gottlieb Duttweiler Institute


Die Schweiz gilt als Paradebeispiel für gelebte Vielfalt – mit vier Landessprachen, 26 Kantonen und einer Bevölkerung, von der ein Drittel im Ausland geboren wurde. Doch was bedeutet diese Vielfalt für die Schweizer Gesellschaft? Im Podcast zur GDI-Vielfaltsstudie sagt Hauptautor Jakub Samochowiec dazu: «Die Schweiz liegt im Zentrum grosser europäischer Kulturen, und diese Vielfalt prägt unsere Identität auf einzigartige Weise.» Gemäss Studie bewertet rund die Hälfte der Befragten die zunehmende Vielfalt der letzten Jahrzehnte positiv, während ein Drittel dieser Entwicklung zumindest teilweise zustimmt. «Vielfalt wird in der Schweiz geschätzt», betont er. 

Politische Haltung polarisiert

Dennoch gibt es auch Spannungen. Vor allem bei den politische Einstellungen zeigt die Studie polarisierende Ergebnisse: Menschen mit SVP-Präferenz und Minderheiten wie Muslim*innen oder Asylsuchende stehen sich oft kritisch gegenüber.  «Interessanterweise zeigen auch linke Sympathisant*innen negative Einstellungen gegenüber Rechten, was ein zusätzliches Zeichen für die politische Polarisierung ist», so Samochowiec. 

Wie steht es um die Angst vor einem «Zuviel» an Vielfalt? Samochowiec beschreibt, dass viele Menschen befürchten, dass durch mehr Vielfalt der Wohnraum knapper oder der öffentliche Raum überfüllt werden könnte. Auch der Verlust traditioneller Schweizer Werte wird häufig genannt. Diese Werte manifestieren sich, wie die Studie zeigt, in alltäglichen Verhaltensweisen – etwa in der Einhaltung von Ruhezeiten oder dem respektvollen Umgang miteinander.

Mehr Kontakt erwünscht

Ein besonders wichtiger Aspekt, den Samochowiec hervorhebt, ist der fehlende Kontakt zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. «Oft fehlt es schlicht an Gelegenheiten, um mit Menschen aus anderen Schichten oder mit abweichenden politischen Ansichten in Kontakt zu kommen.» Doch genau dieser Austausch sei entscheidend, um Vorurteile abzubauen und das Verständnis für Vielfalt zu fördern.

Interessiert an tieferen Einblicken in den Umgang mit Unterschieden in der Schweiz? Hören Sie jetzt den Podcast und laden Sie die vollständige 
Vielfaltsstudie herunter.

Diesen Beitrag teilen
Archiv