In unserer vernetzten Welt sind wir allgegenwärtig von Daten umgeben. Wir erzeugen Daten, wir nutzen sie, und wir speichern sie in immer grösserem Ausmass. Das hat seinen Preis: Die Datenspeicherung könnte bald 20 % des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen und dabei mehr CO2 erzeugen als die Luftfahrtindustrie. Aber was wäre, wenn die Speicherung von Daten der Atmosphäre tatsächlich CO2 entziehen könnte?
In ihrer interaktiven Installation Data Garden schlagen die Designer und Künstler Cyrus Clarke und Monika Seyfried ein auf lebenden Organismen basierendes Datenzentrum vor. Es nutzt Gen-Technologie, um digitale Daten in der DNA von Pflanzen zu speichern, die im Gegenzug Energie erzeugen und CO2 absorbieren. Bei der Kodierung werden digitale Daten wie Textdateien, JPEGs und MP3s in ein biologisches Format, die DNA, umgewandelt, wobei Nukleinbasen anstelle von Binärdaten verwendet werden – eine Technologie, die das Potenzial hat, alle Daten der Welt in nur 1 kg DNA zu speichern.
Durch die Speicherung von Daten in der DNA von Pflanzen zeigt die Arbeit von Grow Your Own Cloud das Potenzial für eine grüne, kohlenstoffabsorbierende Datenspeicherung, die der Öffentlichkeit gehört und nicht monopolistischen Unternehmen. Gleichzeitig werden neue Hindernisse ausgelotet, die sich aus der biologischen Veränderung der DNA ergeben – insbesondere intellektuelle, ethische und regulatorische Fragen. Ein Nachdenken über politische und ökologische Aspekte im Zusammenhang mit der Cloud wird zudem angeregt.
Mehr zu Grow Your Own Cloud, dem Data Garden und Cyrus Clarke erfahren Sie am 19. Europäischen Trendtag, der am 8. März 2023 am Gottlieb Duttweiler Institut stattfindet. Zum Thema «Biophilia: When Nature Becomes the New Tech» zeigen ExpertInnen, wie sich das Verständnis von Natur und die Beziehung zu ihr verändern. Wir präsentieren neue Erkenntnisse aus der Forschung und die spannendsten Startups der Bioökonomie. Jetzt anmelden!