Demna, wie hat alles begonnen? Wie sind Sie zum Design gekommen? Was war Ihre Epiphanie?
Ich sehe Demnas Arbeit als Pendel und als Übergang. Er bringt den Alltag in die Mode.
Und die Mode in den Alltag. Er schafft immer einen Moment der Überraschung. Und wir brauchen mehr Überraschungen.
Ein Sneaker kann begehrenswert sein, ebenso wie ein T-Shirt. Ein T-Shirt von Demna ist ein Differenzierungsmerkmal.
Demna machte einen bemerkenswerten Umzug nach Zürich und ist Teil des Zürcher Wunders geworden. Als ich Anfang der 90er Jahre die Schweiz verliess, gab es noch diese avantgardistische Vorstellung, dass man in einer Metropole leben muss – und ich zog nach Paris. Heute ist Zürich, unter vielen anderen, ein Zentrum, das Kreative, Wissenschaftler und Technologieunternehmen anzieht.
Um es mit Robert Musil zu sagen: Kunst kann dort entstehen, wo wir sie am wenigsten erwarten. Das Gleiche gilt für die Mode. Die Vetements-Show diese Woche im McDonald’s an der Champs-Élysée: das war ein unerwarteter Kontext, eine Überraschung. Wir erleben heute einen fliessenden Übergang zwischen den Disziplinen. Die Künstlerin Etel Adnan drückt es so aus: Identität ist wechselhaft, Identität ist eine Wahl.
Demna Gvasalia wird an der GDI-Handelstagung von Hans Ulrich Obrist interviewt. Jetzt Ticket sichern!
Mehr Handel, weniger Händler: Neue Rollen im neuen Ökosystem