Smart Farming: Wie High-Tech-Landwirtschaft die Umwelt schont

Aus weniger Ressourcen mehr Nahrungsmittel machen – das ist die Herausforderung der zukünftigen Landwirtschaft. Dies kann nur gelingen, wenn Produktivität und Effizienz markant und nachhaltig gesteigert werden. Die Digitalisierung, der kluge Einsatz von Technik und die Analyse von Big Data könnten hier Schlüssel zum Erfolg sein.
28 Oktober, 2021 durch
Smart Farming: Wie High-Tech-Landwirtschaft die Umwelt schont
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

Der nachfolgende Text basiert auf einem Auszug aus dem «European Food Trends Report 2021», der über unsere Website bezogen werden kann.

Im Zuge der 4. industriellen Revolution und mit dem Internet der Dinge macht die Landwirtschaft einen grossen Schritt in Richtung vollständiger Automatisierung: Maschinen, Anlagen und Computer kommunizieren und kooperieren alle direkt miteinander. Die Präzisionslandwirtschaft ist eine Managementstrategie, die Daten sammelt und analysiert, um so die Effizienz und Nachhaltigkeit zu verbessern. So werden die Unterschiede innerhalb und zwischen den Feldern konstant überwacht und analysiert, um dem Boden und den Pflanzen nur genau die Mengen an Wasser, Nährstoffen und Dünger hinzuzufügen, die lokal wirklich benötigt werden.

Die eingesetzten und vernetzten Sensoren, Drohnen und Computerchips können am Ende mehr Informationen haben als der Bauer: Welche Wassermenge im Hinblick auf die Wetterlage der nächsten sieben Tage angebracht ist, wann der beste Erntezeitpunkt oder was die beste Fruchtfolge für den Boden ist. Dadurch sollen der Ertrag optimiert, die Ressourcen geschont und die ökologische Belastung durch Chemikalien reduziert werden.

Die Landwirtschaft 4.0 wird durch verschiedene neue Technologien ermöglicht. Drohnen und Satelliten machen hochwertige Bilder der Anbaufläche, GPS und andere Geolokalisationssysteme können die Positionen der Maschinen und Sensoren auf dem Feld genau erfassen, Roboter und hochpräzise landwirtschaftliche Maschinen erledigen den grössten Teil der Arbeit, die Landwirtin springt nur in Notfällen ein. In Zukunft werden immer mehr autonome Maschinen eingesetzt, um Dünger auszubringen, das Land zu pflügen, Unkraut zu entfernen, den Boden zu bewässern oder sogar reife Früchte zu erkennen und selbständig zu ernten. Dank dem Internet der Dinge (IoT) kommunizieren die eingesetzten Geräte unablässig miteinander, und Smartphone-Applikationen ermöglichen die konstante Überwachung, Analyse und Auswertung der generierten Daten. Durch maschinelles Lernen wird der Einsatz von Drohnen, Robotern und anderen Geräten des Internets der Dinge immer effektiver und effizienter.

Die generierten Daten werden an einen zentralen Computer gesendet, der die Informationen verarbeitet und die entsprechenden Aktionen an die Geräte zurückschickt. So können Roboter die exakt benötigte Düngermenge ausbringen oder IoT-Geräte die perfekte Wassermenge direkt in den Boden einbringen, selbst der Ausstoss von Treibhausgasen liesse sich optimieren. Auf diese Weise könnte es gelingen, grosse Erträge zu generieren, ohne die Äcker dabei zu Arten-Wüsten zu machen, den Boden und die Gewässer langfristig zu ruinieren. Technologie-OptimistInnen gehen aber noch weiter. Man könnte, meinen manche, auch gleich ganz auf den Boden verzichten. Lesen Sie mehr im European Food Trends Report 2021:

European Food Trends Report 2021

GDI-Studie Nr. 50 / 2021

Sprache: Deutsch, Englisch

Format: PDF, 50 Seiten

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