Neue GDI-Studie: Das Zeitalter der Biologie

Wir stehen heute an der Schwelle von einer industriellen zu einer biobasierten Wirtschaft, so die neueste Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts: «Das Zeitalter der Biologie – Wie sich die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technik verändert». Die Biologie wird zur Schlüsseltechnologie der nächsten Jahrzehnte.
9 April, 2024 durch
Neue GDI-Studie: Das Zeitalter der Biologie
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

Tierfreies Fleisch, Treibstoff aus Algen und Beton aus Bakterien? Das langfristige Ziel der Bioökonomie ist eine Kreislaufwirtschaft mit biobasierten Herstellungsprozessen und nachwachsenden Materialien. Technologische Durchbrüche wie der Einsatz von Bakterien zur Zersetzung von Plastikabfällen und die Speicherung von digitalen Daten in Pflanzen-DNA stehen exemplarisch für diesen Fortschritt.
Tritt die Biotechnologie eines Tages aus dem Laborstadium heraus, werden Mikroben zum wichtigsten Rohstoff der neuen Bioökonomie. Schon 2030 könnte der Wert der Bioökonomie weltweit zwischen vier und fast 30 Billionen Dollar liegen, heisst es in einem Bericht von Schmidt Futures, einem Unternehmen des ehemaligen Google-CEOs Eric Emerson Schmidt.
Eine repräsentative Befragung in der Schweiz im Rahmen der Studie weist zudem auf einen Wertewandel von einem auf den Mensch zentrierten zu einem ökozentrischen Weltbild hin.

Die Einstellung der Schweizer Bevölkerung zur Biotechnologie und zur synthetischen Biologie ist jedoch von Vorsicht und einem Bewusstsein für potenzielle Risiken geprägt. Die Umfrageergebnisse zeigen einerseits, dass biotechnologische Anwendungen zur Reparatur von Umweltschäden und Gesundheitsproblemen mehrheitlich unterstützt werden. Die Hälfte der Befragten hält den Einsatz von Biotechnologie jedoch für riskant, besonders im Hinblick auf Missbrauch oder Unfälle.

Das Wichtigste aus der Studie:

  • Der Schutz der Natur ist für die meisten (70 %) heute deutlich wichtiger als der Schutz von Arbeitsplätzen (4 %). Dies gilt für Parteizugehörige der Sozialdemokratie genauso wie für die Grünen.
  • Die Mehrheit der Befragten (90 %) empfindet eine starke Verbindung zur Natur, unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildung.
  • Die Wirtschaft von morgen wird zunehmend auf biologische Erkenntnisse setzen, die aus der Erforschung lebender Materie gewonnen werden.
  • Tritt die Biotechnologie eines Tages aus dem Laborstadium heraus, werden Mikroben zum wichtigsten Rohstoff der neuen Bio-Ökonomie.
  • Die GDI-Studie identifiziert vier Haupttypen von Menschen, die unterschiedliche Perspektiven auf die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technik, und somit auf die Bioökonomie, reflektieren: Pragmatiker, Öko-Puristen, Transhumanisten, Tech-Optimisten.

Die Studie «Das Zeitalter der Biologie – Wie sich die Beziehung zwischen Mensch, Natur und Technik verändert» steht kostenlos unter gdi.ch/biologie zum Download bereit.

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