Wagner: Für mich ist es erstrebenswert, wenn ich mein Leben immer unabhängiger vom Zwang Geld zu verdienen, gestalten kann. Sich seiner Ausgaben und Entscheidungen bewusst zu werden, hat mir geholfen zu erkennen, dass meine Ingenieurskarriere mich langfristig nicht mehr erfüllt. Durch das Frugalismus-Prinzip hatte ich mein Leben optimiert, sodass ich bereits heute gut lebe, trotzdem nach vier Berufsjahren einen Finanzpuffer angespart hatte, der für sieben Jahre meinen Lebensunterhalt gedeckt hätte. Seit vier Jahren bin ich nun in der Selbstständigkeit und arbeite freier an den Projekten, die mir wichtig sind (egal ob sie direkt Geld verdienen). FIRE hat mir die Augen geöffnet, mein Leben auf Glück auszurichten anstatt auf das Streben nach Karrierezielen oder materiellen Gütern.
Ja das würde ich auf jeden Fall. Ich denke, dass wir aktiv sein müssen um glücklich zu sein. Ich würde jedoch nur die Dinge ausführen, dir mir wichtig sind, mit den Personen, die ich schätze und im zeitlichen Umfang, der mir aktuell gut passt.
Das Frugalismuskonzept ist nicht geeignet für Menschen, die sich gerne beschweren, die Opferrolle lieben und finanziell in einem Hamsterrad sein wollen. Für alle anderen Menschen ist es ein spannendes Konzept, aus dem man sich die passenden Bausteine heraussuchen kann und sein Leben finanziell und in Bezug auf Zufriedenheit deutlich verbessern kann.
Mein Buch hat den reisserischen Titel «Rente mit 40» – es ist auch nach wie vor mein Ziel, finanziell unabhängig zu werden. Nach Erreichung möchte ich aber keinesfalls die Beine hoch legen. Vielmehr möchte ich neue Projekte angehen, die mich herausfordern und mir Freude bereiten. Aktuell möchte ich mich nach 40 um das Thema Bildung kümmern. Finanzbildung mache ich aktuell bereits auf dem Blog geldschnurrbart.de, in Zukunft soll dies thematisch noch breiter werden. Es gibt so viele Dinge, die für das Leben wichtig sind, wir aber in der Schule nicht lernen: Glück, Zufriedenheit, Unternehmertum, etc.
Hier geht es zum Blog von Florian Wagner.