Migros Magazin: Wie funktioniert [Ihre Arbeit]?
Christina Agapakis: Wir behandeln dafür die DNA wie einen Code, den man programmieren kann. Jedes Lebewesen besitzt DNA. Sie ist sozusagen die Festplatte, auf ihr sind alle wichtigen vererbbaren Informationen gespeichert. Wir suchen bestimmte Informationen und programmieren sie. Bei diesem Projekt habe ich DNA von einem konservierten Hochlandhibiskus genommen, dann den Duft gefunden und wiederhergestellt.
Sie betreiben also Gentechnik.
Ja. Allerdings unterscheidet sich die Denkweise der synthetischen Biologie von früheren Ansätzen: Wir vereinen Biologie und Ingenieurwissenschaften.
So wollen wir Werkzeuge zur Programmierung von Zellen und Bakterien entwickeln, mit denen man einfacher arbeiten kann.
Welche Rolle werden denn die programmierten Bakterien in Zukunft spielen?
Sie können zum Beispiel in der Parfümerie-Industrie eingesetzt werden. Denn für Gerüche nutzen wir Pflanzen, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Programmierte Bakterien können einen solchen Inhaltsstoff nachhaltig ersetzen und damit Pflanzenarten retten. Aber auch alles, das wir aus Erdöl herstellen, könnten programmierte Bakterien eines Tages ersetzen.
Was ist heute schon möglich?
Im Moment arbeiten wir an Dünger. Milliarden von Menschen können dank Stickstoffdünger ernährt werden. Doch dessen Herstellung verursacht
enorme Umweltschäden. Wir wollen Bakterien programmieren, die den Stickstoff für die Pflanzen direkt in der Erde herstellen – ganz ohne Umweltbelastung.
Das ganze Interview können Sie im «Migros Magazin» lesen (ab Seite 45).