«Schaffhausen 2030»: Neue GDI-Studie beschreibt Erfolgsfaktoren

Rüschlikon, 16. Februar 2021 – Warum lieber in Los Angeles leben als in New York? Warum in Biel und nicht in Bümpliz? Oder umgekehrt? Zwar wird die Attraktivität eines Standorts von seinen wirtschaftlichen Bedingungen geprägt. Doch wo jemand seinen Lebensmittelpunkt legt, folgt weit stärker sozialen Präferenzen. Denn Menschen werden von anderen Menschen angezogen: Familie, Partner, Freundinnen, die dort wohnen und lokal verwurzelt sind. Oder von Menschen, die man noch kennenlernen möchte.

Hier liegt der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung einer Region: Der Mensch steht im Fokus. Bei vergleichbarem Arbeits-, Bildungs und Mobilitätsangebot geben immaterielle Werte und soziale Beziehungen den Ausschlag. Und das gilt immer häufiger nicht nur für Menschen, sondern auch für Unternehmen.

Eine heute erschienene Studie, die das Gottlieb Duttweiler Institut im Auftrag der Projektgruppe Entwicklungsstrategie 2030 verfasst hat, zeigt: Für die Zukunft des Kantons Schaffhausen spielt die Produktion von sozialer Energie eine entscheidende Rolle. Diese Energie entsteht durch den Austausch von Ideen, Gedanken und Emotionen. Je mehr Menschen agieren und interagieren, desto mehr soziale Energie kann produziert werden.

Eine sozial vibrierende Region entsteht jedoch nicht über Nacht. Es ist deutlich einfacher, eine neue Bushaltestelle zu bauen, als die Bewohnerinnen und Bewohner zu Gesprächen an dieser Bushaltestelle zu motivieren. Die Aufgabe der behördlichen Institutionen besteht daher im Aufbau von sozialen und kommunikativen Intrastrukturen, die offene Räume und Experimentierflächen für Menschen, Unternehmen und Institutionen bieten.

Eine bislang noch kaum genutzte Ressource sozialer Energie stellt die Personengruppe der Abgewanderten dar. Sie wurden im Kanton Schaffhausen geprägt, und auch wenn sie sich anderswo weiterentwickeln, fühlen sie sich meist weiter mit dem Kanton verbunden. Die Einrichtung eines kantonalen Alumni-Programms kann diese Verbundenheit stärken, wechselseitigen Nutzen schaffen und zum Wachstum der sozialen Energie beitragen.

Die GDI-Studie «Schaffhausen 2030 – Ein Kraftwerk für soziale Energie» ist online kostenlos als Download erhältlich: gdi.ch/schaffhausen2030. Bei Fragen oder Interview-Wünschen stehen wir gerne zur Verfügung.

Medienkontakte

GDI Gottlieb Duttweiler Institute
Alain Egli, Head Communications
Telefon: +41 44 724 62 78
alain.egli@gdi.ch

Projektgruppe Entwicklungsstrategie 2030
Luca Slanzi, Projektleiter
+41 52 633 52 65
luca.slanzi@eks.ch