Robert Kagan: «Frieden ist eine Anomalie»

US-Polit-Experte Robert Kagan plädiert vehement für eine stärkere Positionierung der Vereinigten Staaten in der Weltpolitik. Warum er den «Normalzustand» fürchtet, erklärt Kagan in einem Video – und am 21. Januar 2019 im GDI.
15 November, 2018 durch
Robert Kagan: «Frieden ist eine Anomalie»
GDI Gottlieb Duttweiler Institute

Robert Kagan ist besorgt. Immer mehr Amerikanerinnen und Amerikaner verlören das Verständnis für die Weltordnung, die die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten. Anstatt deren Zweck – nämlich die Verhinderung eines erneuten Zusammenbruchs der politischen Ordnung – sähen sie nur die hohen Kosten, so der Senior Fellow für Aussenpolitik im Projekt zu internationaler Ordnung und Strategie der Brookings Institution.

In den vergangenen 70 Jahren sei der weltweite Demokratisierungsprozess so schnell fortgeschritten, wie noch nie. «Das ist nicht einfach die Folge eines Evolutions-Prozesses und hat auch nichts damit zu tun, dass die Menschen generell netter geworden sind», sagt Kagan. Der global wiederaufkeimende Protektionismus beweise das. Die Folgen seien fatal: «Wenn nicht einmal mehr die USA ihre selbstentwickelte Weltordnung unterstützen, werden all ihre positiven Effekte nach und nach wegfallen. Und wir werden zum ‹Normalzustand› zurückkehren.» 

Warum «normale» Zustände in diesem Fall nichts Gutes bedeuten, erklärt Kagan im Video:

Robert Kagan wird am 21. Januar 2019 ab 18:00 Uhr zusammen mit Lord Adair Turner an der GDI-Veranstaltung «Robot Capitalism and The Coming World Disorder» referieren.

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