Ein neuer Artikel im «Nature»-Magazin hat gezeigt, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass neue Ideen mit der Vergangenheit in einer Weise brechen, die Wissenschaft und Technologie in eine neue Richtung lenken. Wir werden also immer weniger innovativ. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Verlangsamung der Disruption eine grundlegende Veränderung in der Natur von Wissenschaft und Technologie widerspiegeln könnte. Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Anzahl der Transistoren auf einem Mikrochip alle zwei Jahre verdoppelt. Heute benötigt man allerdings 18 mal so viele ForscherInnen, um die Chip-Dichte zu verdoppeln.
Wie könnte man die Innovationskraft wieder stärken? GDI-Senior Researcher Jan Bieser hat sich mit der Möglichkeit befasst, durch Künstliche Intelligenz die menschliche Kreativität zu fördern, und Innovationen zu beschleunigen. In einem beim WEF erschienen Artikel werden die Erkenntnise zusammengefasst. «Zu den vielen Möglichkeiten der KI, die menschliche Kreativität zu steigern, gehört vor allem, dass sie uns von monotonen Aufgaben wie der Informationssuche entlastet und uns mehr Zeit für anregende Tätigkeiten lässt, die zu neuen Ideen führen können», wird Bieser im Forbes Magazin zitiert.
Die von Jan Bieser verfasste, kostenfreie GDI-Studie «Creative through AI: How artificial intelligence can support the development of new ideas» gibt einen inspirierenden Überblick darüber, wie Menschen und Organisationen bereits heute KI zur Unterstützung kreativer Prozesse nutzen können. Die überraschende Schlussfolgerung: Die menschliche Kreativität muss durch KI ergänzt und gleichzeitig vor ihr geschützt werden. In Zukunft werden die erfolgreichsten Ideen wahrscheinlich nicht nur von klugen Köpfen kommen, sondern auch von denjenigen, die am besten in der Lage sind, Maschinen in die gewünschte Richtung zu lenken.