Öffentliche Räume in Städten sind zentral für die Lebensqualität. Lange haben Architektur und Stadtplanung klar identifizierbare Zonen des Privaten und des Öffentlichen eingerichtet. Die Normen und Regeln waren eindeutig.
Doch die Grenzen zwischen «öffentlich» und «privat» verwischen immer mehr. Firmen wie Daimler oder Nike kaufen Plätze auf, und gestalten sie zu «Urban Entertainment Centern» um.
Der Granary Square in London, der mit seinen Fontänen und begrünten Flächen einer Plaza nachempfunden ist und Besucher mit kostenlosem WLAN lockt, ist so ein Beispiel. Er ist ein privatisierter, scheinöffentlicher Raum. Daran erinnern Schilder an jedem Eingang, die zur Rücksicht mahnen: «Please enjoy this private estate considerately.»
Gleichzeitig erzeugen erweiterte Realitäten eine neue hyperindividualisierte Wahrnehmung des öffentlichen Raums. Jeder Nutzer dieser Technologie erhält dadurch eine individuelle und damit privatisierte Wahrnehmung des Raums – mit «freundlicher Unterstützung» von Google, Instagram und Apple. Es entsteht eine personalisierte Öffentlichkeit.
An der Konferenz «Zukunft öffentlicher Raum» vom 13. April 2018 diskutierten Stadtplaner und Landschaftsarchitekten sich verändernde Bedürfnisse und neue Anforderungen an den öffentlichen, urbanen Raum.
Die GDI-Studie «Future Public Space – Die Zukunft des öffentlichen Raums» steht zum Download bereit.