GDI Gottlieb Duttweiler Institute, Rüschlikon/ZH: Neue GDI-Studie «Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft – Neue Spielregeln, neue Spielmacher»
Medienmitteilung, 24. Oktober 2014
GDI Gottlieb Duttweiler Institute, Rüschlikon/ZH: Neue GDI-Studie «Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft – Neue Spielregeln, neue Spielmacher»
Das GDI Gottlieb Duttweiler Institute präsentiert eine Studie zur digitalen Vernetzung der Gesellschaft
im Jahr 2030. Die im Auftrag der Swisscom erstellte Studie bietet eine Grundlage für eine öffentliche Diskussion über die technologische Entwicklung und den Einfluss auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik.
Die Vernetzung hat unser Leben verändert. Doch das ist erst der Anfang. Die Digitalisierung dringt bald in alle Segmente von Wirtschaft und Gesellschaft ein – und auch in unsere Körper. Menschen und Maschinen verschmelzen, das Internet wird zu unserer zweiten Natur, zur Digisphäre.
In einer beinahe magisch vernetzten Welt tun sich neue Konfliktfelder auf. Denn wenn die Digitalisierung jede Industrie und jeden Lebensbereich erfasst hat, steht bei einem technischen Ausfall die ganze Wirtschaft still. Daher stellen sich folgende Fragen:
- Sicherheit: Wie schützen wir uns und unsere Netze vor Cyberwar und -crime?
- Robotisierung: Wie weit lassen wir zu, dass Maschinen für uns entscheiden?
- Netz-Qualität: Wie stellen wir gut funktionierende, schnelle und flächendeckende Netze sicher?
Privatsphäre: Wie gewährleisten wir Privatsphäre und Datenschutz im Netz der Zukunft? Wem vertrauen wir welche Daten an und warum?
Die Grösse und die Allgegenwart des Internets führen zu Machtverschiebungen und zunehmenden Konflikten in Wirtschaft und Politik. Konzerne, Staaten und Nutzer kämpfen um die Durchsetzung ihrer Interessen. Das Internet spaltet sich immer weiter auf. Wie verändern diese Entwicklungen die digitale Welt von übermorgen? Die im Auftrag von Swisscom erstellte Studie zeichnet vier Szenarien:
1 «Digital 99 Percent»: Die Gesellschaft spaltet sich in eine technokratische Elite und eine grosse Masse, die sich mit mehrheitlich unqualifizierten Jobs über Wasser hält und mit billiger Unterhaltung ruhig gestellt wird.
2 «Low Horizon»: Die Menschen lehnen neue Technologien ab und koppeln sich so weit wie möglich von den digitalen Informationsströmen ab.
3 «Holistic Service Communities»: Die Menschen vertrauen alle ihre Daten einer grossen Institution
an, die dann als «Big Mother» über sie wacht und für sie sorgt. Das Leben ist total transparent und
sicher – solange man nicht versucht, das System zu verlassen.
4 Dynamic Freedom»: Das Internet wird neu erfunden, radikal dezentral ohne Server, offen, demo-kratisch, flexibel. Kreativität und Unternehmergeist blühen, Menschen und Maschinen kooperieren, die Technik reguliert sich selber.
Die Szenarien verstehen sich als Gedankenexperimente, nicht als Prognose. Entscheidend ist, dass die Weichen für die Gesellschaft der Zukunft heute gestellt werden. Mit dieser Studie will das GDI eine Diskussion über die künftigen Rahmenbedingungen entfachen. Die Studie «Die Zukunft der vernetzten Gesellschaft – Neue Spielregeln, neue Spielmacher» kann bezogen werden unter gdi.ch/vernetzung.
Medienkontakt:
Alain Egli
Head Communications
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
Telefon: +41 44 724 62 78