Warum Essen zum neuen Pop wird
Essen hält Einzug in alle Lebensbereiche – das zeigt der neue GDI-«Food Trends Report». Die Studie wurde am 11. September 2017 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Food Zurich vorgestellt. Auf dem Podium diskutierten prominente Kulinarikexpertinnen die Ergebnisse.
13 September, 2017 durch
Warum Essen zum neuen Pop wird
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
 

«Once we listened to the Beatles. Now we eat beetles», schrieb Tyler Cowen, einer der GDI-Global-Thought-Leader, kürzlich in einer Kolumne. Der Trend zum Insektenessen ist nur einer von vielen, den GDI-Forscherin Christine Schäfer im neuen «Food Trends Report» identifiziert hat. Bio-Hacking, Digestive Wellness und Smart Packaging sind weitere.

Am 11. September diskutierte die Studienautorin die Resultate im Rahmen der Veranstaltungsreihe Food Zurich mit Susanne Tobler, Culinary Entrepreneur, Physikerin und Initiantin des temporären Restaurants «Tastelab», und Esther Kern, Kulinarikjournalistin und Autorin des Bestsellers «Leaf to Root – Alles vom Gemüse essen».

Ein Ergebnis des Reports: Der Darm ist vom Tabuthema zum Bestseller geworden. Dem Trend zur Selbstoptimierung mittels Nahrung folgt auch Podiumsgast Susanne Tobler, die in ihrem neuen Pop-up-Restaurant «Shelf Life» konservierte und fermentierte Lebensmittel anbietet und so das Verdauungssystem ihrer Restaurantbesucher auf Touren bringt.

Aber auch mit Hilfe von Superfood wie Avocado oder Chiasamen versuchten viele Menschen heute, ihren Körper zu optimieren, wie die Studie verdeutlicht. Im Gegensatz dazu stünden im Labor entwickelte Smart Drugs, LSD in Minidosen beispielsweise, mit denen sich Silicon Valley fit hält, wie Christin Schäfer erklärte. High-tech in der Lebensmittelindustrie könne helfen, globale Ernährungsprobleme zu lösen. Bis Laborfleisch allerdings massentauglich werde, würden noch einige Jahre vergehen, vermutete Schäfer.

«Was mir fehlt ist ein Basiswissen über Ernährung in der Bevölkerung», bemängelte Susanne Tobler. Viele Essenstrends basierten auf heiklem Halbwissen. Das sieht Journalistin Esther Kern genau so und leistet daher mit ihrem Buch «Leaf to Root – Alles vom Gemüse essen» Aufklärungsarbeit. Ein weiteres Problem sei auch, dass sich viele Leute nicht mit dem vermeintlichen «Abfall» ihres Essens auseinandersetzten: «Karottenkraut ist heute fast schon wieder exklusiv und in vielen Supermärkten nicht mehr zu finden.»

Das fehlende Wissen bietet Platz für die Etablierung von Experten: Know-how über bestimmte Anbauarten oder Wirkungsweisen von Nahrungsmitteln sei heute ein neues Statussymbol, stellte Christine Schäfer während ihrer Arbeit am GDI-Foodreport fest.

 

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