Pflichtlektüre! Die Buchtipps der GDI-Forscher

Welche Trends sind wichtig? Und wer erklärt sie am besten? Wer wissen will, was die Zukunft bringt, muss lesen. Der GDI-Think-Tank empfiehlt seine aktuellen Lieblingsbücher.
1 Januar, 2010 durch
Pflichtlektüre! Die Buchtipps der GDI-Forscher
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
 

David Bosshart, CEO 

George Dyson: Turing's Cathedral: The Origins of the Digital Universe. Pantheon, 2012. «Die intellektuellen Grundlagen der bevorstehenden digitalen Umwälzungen zu verstehen ist unerlässlich für alle, die nicht nur Staunen und an Mathemagie glauben wollen.»

Erik Brynjolfsson, Andrew McAffee: Race Against the Machine: How the Digital Revolution is Accelerating Innovation, Driving Productivity, and Irreversibly Transforming Employment and the Economy. Digital Frontier Press, 2011. «Die Autoren zeigen klar und schonungslos den durch die Digitalisierung hervorgerufenen Wandel auf. Die Folgen sind vor allem gesellschaftlicher Sprengstoff.»

 

Karin Frick, Head Research

Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken. Siedler, 2012. «Der Verhaltensökonom Daniel Kahneman ist Nobelpreisträger und gilt als einer der wichtigsten Vordenker unserer Zeit, der die Grundlagen der Ökonomie neu definiert hat. Das Buch zeigt sehr anschaulich, wie Menschen denken und entscheiden, warum sie sich manchmal rational und meistens emotional verhalten.»

Nate Silver: The Signal and the Noise: Why Most Predictions Fail – But Some Don't. Penguin, 2012. «Daten sind das neue Gold, wenn man sie richtig interpretieren kann. Nate Silver gehört zu den führenden Datenwissenschaftlern der Welt und konnte mit seiner Methode sämtliche Ergebnisse der US-Wahl vorhersagen. Pflichtlektüre für alle, die in Zukunft besser entscheiden wollen.»

Erik Topol: The Creative Destruction of Medicine: How the Digital Revolution Will Create Better Health Care. Basic Books, 2012. «Eric Topol, Kardiologe am kalifornischen Scripps Research Institute, zeigt, wie die Informations- und Kommunikationstechnologien die Beziehung zwischen Arzt und Patienten revolutionieren. Ein Blick in die Zukunft der Medizin, in die Geräte, die heute noch in Speziallabors stehen, als App auf jedem Smartphone verfügbar sein werden.»

 

Martina Kühne, Senior Researcher

Parag Khanna: How to Run the World: Charting a Course to the Next Renaissance. Random House, 2011. «Khanna, der 36jährige indisch-amerikanische Experte für Geopolitik und internationale Beziehungen, sieht die Welt am Beginn einer langen, unruhigen Epoche mit ständig wechselnden Machtkonstellationen, wirtschaftlicher Unsicherheit und einer Vielzahl schwelender Konflikte stehen. Doch statt Untergangsstimmung zu verbreiten, fesselt er seine Leser mit frischen provokativen Ideen und zeichnet das Bild einer neuen Diplomatie in Zeiten der Verunsicherung.»

Douglas Rushkoff: Present Shock: When Everything Happens Now. Current Hardcover, 2013. «Darauf warte ich mit Spannung: Das neue Buch des führenden Medientheoretikers Douglas Rushkoffs nimmt sich den «Presentism» vor, dem neuen Ethos einer Always-On-Gesellschaft, die ziellos durch ein Medienmeer navigiert, in dem Vergangenheit und Zukunft bloss Zutaten für einen schnell angerührten Live-Mash-up sind.»

Harald Welzer, Stephan Rammler: Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2013: Geschichten vom guten Umgang mit der Welt. Fischer, 2012. «Das 21. Jahrhundert braucht Geschichten über eine gelingende Zukunft. Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach präsentiert solche Geschichten und zeigt Wege in eine gemäss Autoren «enkeltaugliche Zukunft». Das Schwerpunktthema Mobilität zeichnet ein anschauliches Bild unseres Lebens Mitte des 21. Jahrhunderts und macht das Buch zur Pflichtlektüre für alle, die sich mit dem Megathema Mobilität beschäftigen.»

 

Mirjam Hauser, Senior Researcher

Jorgen Randers: 2052 – A Global Forecast for the Next Forty Years. White River Junction. Chelsea Green Publishing, 2012. «Dieses Buch zeigt die Komplexität des Klimawandels im Spannungsverhältnis von Globalisierung und trotzdem hauptsächlich nationalstaatlich handelnden Akteuren auf. Es liefert keine Lösung auf Rezept, löst aber vielleicht eine tiefgreifende öffentliche Diskussion zur Zukunft unseres Planeten aus.»

David M. Kaplan: The Philosophy of Food. University of California Press, 2012. «Ein wichtiges Buch, weil es das Thema Essen aus unterschiedlichsten Zeitperspektiven betrachtet und fundamentale Fragen in unserem Umgang mit Nahrung aufwirft. Und das ist die Basis, auf der wir über die Zukunft unserer Beziehung zum Essen nachdenken.»

Charles Duhigg: The Power of Habit: Why We Do What We Do and How to Change It. Random House, 2012. «Ein sehr gut geschriebenes, wissenschaftlich fundiertes und dennoch anschauliches Buch über die psychologischen Mechanismen und die individuellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen von Gewohnheiten.»

 

Frerk Froböse, Senior Researcher

Daniel Miller: Stuff. John Wiley & Sons, 2009. «Der «Dinge-Forscher» und Sozialanthropologe Daniel Miller macht deutlich, wie wichtig vermeintlich alltägliche Dinge in unserem sozialen Leben sind: Coca-Cola in Trinidad, Einkaufen als Liebesbeweis im englischen Supermarkt, Leben mit Mobiltelefonen in Jamaica. Ebenso empfehlenswert ist das Folge-Werk «Consumption and ist Consequences». Bald auch auf deutsch: Der Suhrkamp-Verlag hat angefangen, Millers Werk zu übersetzen.»

Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder: Malerei und Erfahrung im Italien der Renaissance. Klaus Wagenbach, 2013. «Wird die Entwicklung von Kunst, Technologie oder Business von einigen Genies vorangetrieben? Oder sind diese Genies vielmehr in einen persönlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebunden, der sie zu Höchstleistungen anstiftet? Baxandalls Fallbeispiel aus dem Italien der Renaissance unterstützt all jene, die glauben, dass auch beispielsweise Facebook keine Einzelleistung, sondern die Antwort auf die Bedürfnisse unserer Zeit ist.»

Thomas Hylland Eriksen: Small Places, Large Issues. Pluto Press, 2012. «Die Sozialanthropologie (auch als Völkerkunde oder Ethnologie bekannt) erforscht globale Themen in kleinen, regionalen Kontexten. Ihr Exponent David Graeber sagt: «Es ist Zeit, wieder grosse Fragen zu stellen». T.H. Eriksen tut das in diesem Buch überzeugend und anschaulich.»

 

Aurelia Ehrensperger, Junior Researcher

Robert Pfaller: Wofür es sich zu Leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie. Fischer, 2011. «Ein Buch, welches das Augenmerk intelligent auf die Wechselwirkung der gesellschaftlichen und individuellen Disziplinierung lenkt.» 

Richard Sennett: Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität. Bloomsbury, 2008. «Trotz seines nicht ganz aktuellen Erscheinungsjahres (1986) schreibt der Autor süffig und präzise über die Zivilisierung. Da wird das Feld von hinten aufgerollt, weil es den/die LeserIn sofort betroffen macht (schon mal darüber nachgedacht wie konditioniert Ihr Umgang mit körperlichen Gerüchen und Geräuschen ist?) und dann wieder der Blick fürs Ganze geöffnet wird: die Gesellschaft und die Zwänge, die sie braucht um zusammenzuhalten, immer kurz vor dem Auseinanderklaffen.» 

 

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