Roboter und künstliche Intelligenz werden zunehmend zu ernsten Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt. Was bis vor ein paar Jahrzehnten Science-Fiction war, ist heute ein realistisches Szenario. Dass das Thema Arbeit diesen Sommer bei Zukunftskonferenzen wie dem Brain Bar Festival in Budapest, dem Londoner FutureFest oder dem Refactor Camp in Austin, Texas zentral war, erstaunt kaum. Viel diskutiert wurde über den Einfluss der Digitalisierung auf unsere Karrierewege. Auch die Auswirkungen von Blockchain-Technologien auf Arbeit und Kultur waren ein beliebtes Thema. Daneben wurden aber auch grundlegende Fragen gestellt wie die nach der Entwicklung von Zukunftsszenarien: Was heisst es, solche auszuarbeiten? Wer tut das? Und wie können gesellschaftliche Systeme und Institutionen neu gedacht werden?
Wer mehr über die Zukunft der Arbeit erfahren möchte, stösst irgendwann auf den Namen Taylor Pearson. Der Unternehmer und Autor war Referent am Refactor Camp. In seinem Bestseller «The End of Jobs» erklärt er, warum es im Informationszeitalter immer weniger Sinn macht, angestellt zu sein – nämlich wegen neuen Technologien wie beispielsweise der Blockchain. In seinem Essay «The Blockchain Man» beschreibt Pearson, wie sich unser Denken und Handeln durch die Blockchain verändern wird. Seine These: Wir befinden uns in einer Transformation vom 1956 vom Journalisten William Whyte definierten Ideal des «Organization Man» zum «Blockchain Man». Diesen tiefgründigen ideellen Wandel erklärt Pearson im Video-Interview:
Zhan Lis zweite Interview-Partnerin ist die Geschäftsführerin der NGO China Residencies. Kira Simon-Kennedy, die er am Brain Bar Festival traf, hilft mit ihrer Organisation internationalen Künstlerinnen und Künstlern, im chinesischen Markt und in Hong Kong Fuss zu fassen. Simon-Kennedy selbst lebt in New York. Neben ihrer Arbeit in der NGO ist sie Filmproduzentin. In unserem Video spricht sie über ihre Kurz-Dokumentation «Commodity City», die sich um Arbeit und Konsum in der weltgrössten Shopping Mall in Yiwu, China, dreht:
Toby Shorin, Brand-Consultant und Essayist, betrachtet das Thema Arbeit aus einem etwas anderen Blickwinkel. Er kritisierte in seinem Referat am Refactor Camp die konventionellen kommerziellen und intellektuellen Überlegungen zu Ästhetik und Markenführung. Mit seinen Analysen sorgte Shorin nicht nur an der Konferenz für Diskussionsstoff. Auch in seinen Texten äussert er sich skeptisch zu aktuellen Modellen des Produktdesigns und -brandings, aber auch zur Art, wie kulturelle und wirtschaftliche Analysen erstellt werden. Mehr dazu im Interview: