Mit E-Government gegen den Bevölkerungsschwund

IT-Beraterin Aet Rahe baute das E-Government-Projekt der estnischen Regierung mit auf. Wie Estland damit zum bevölkerungsreichsten Land der Welt werden will, zeigt Rahe hier und an der Blockchain Valley Conference vom 13. Juni 2017.
16 February, 2017 by
Mit E-Government gegen den Bevölkerungsschwund
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
 

Viel Fläche, wenig Bevölkerung: das seien die zwei Gründe, warum die Regierung Estlands keine andere Wahl hatte, als digital zu werden. «Es war etwas, das wir machen mussten, damit die Regierung die Bevölkerung effizient versorgen konnte», sagt Aet Rahe im Video.

Mittlerweile unterschreibe Sie alles per digitaler Signatur – vom Mietvertrag bis zum Banktransfer – genauso wie zwei Drittel der volljährigen estnischen Bevölkerung. «Nur wenn andere Länder die Infrastruktur dafür nicht haben, muss ich auf Papier zurückgreifen.» Auch nach Snowden hätten immer noch viele Regierungen Probleme eine sichere Infrastruktur aufzubauen, wie Estland sie schon seit 15 Jahren einsetze.

«Was zählt ist Kontrolle, nicht Diskretion», sagt die Estin. Um Vertrauen in E-Government aufzubauen, sei es wichtig Kontrolle über die Daten zu haben. Aber wie steht es um die Sicherheit der Daten selbst, wenn alle Informationen nur digital vorhanden sind? Dafür baute Estland ein weltweites Netz von Datenbotschaften auf, die Sicherungskopien erhalten. 

Und E-Estonia soll auch gegen den Bevölkerungsschwund im Land helfen: Seit 2014 vergibt Estland E-Residency-Karten. Diese gewähren zwar keine Staatsangehörigkeit oder physisches Wohnrecht in Estland, mit den Karten haben die Besitzer aber Zugriff auf das digitale Ökosystem des Landes und können beispielsweise Firmen gründen. So will Estland das bevölkerungsreichste Land der Welt werden – mit nur 1.3 Millionen Einwohnern.

Aet Rahe spricht über E-Estonia an der Blockchain Valley Conference vom 13. Juni 2017.
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