Polaritäten beherrschen unsere Welt wie noch nie zuvor. Anders als zur Zeit der grossen Klassenspaltung im 19. Jahrhundert, ziehen sich heute gleichzeitig multiple Gräben durch Gesellschaft und Wirtschaft: Alt gegen Jung, Online gegen Offline, Arm gegen Reich, Transparenz gegen Überwachung.
Wodurch wird dieses Auseinanderdriften ausgelöst? Ironischerweise ist es das System, von der wir meinten, es würde die Welt verbinden: das Netzwerk. Das Internet löst soziale und ökonomische Veränderungen aus, denen wir nicht mit den Gesetzen des 20. Jahrhunderts begegnen können. Stattdessen benötigen wir einen neuen Entwurf für das Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert.
Neue Erzählungen für die nächste Gesellschaft liefert der 10. Europäische Trendtag zum Thema «Polarisierte Märkte: Konsum in der nächsten Gesellschaft». Norbert Bolz wird den Trendtag mit einem Referat abschliessen. Bolz ist Professor für Medienwissenschaft an der TU Berlin. Der Zeitgeistphilosoph ist einer der wichtigsten deutschen Denker über die kulturelle Entwicklung der Gesellschaft. Am Trendtag wird er ein theoretisches Gerüst liefern, mit dem das Zeitalter der Polarisierung verstanden werden kann.
«Die Internetwelt spaltet die Gesellschaft»
Netzwerke sollten die Welt vereinen, stattdessen driftet sie immer mehr auseinander: Wie das Zeitalter der Polarisierung Leben und Arbeiten verändert, sagt Norbert Bolz am Trendtag 2014. Und hier im Video.
8 January, 2014
by
GDI Gottlieb Duttweiler Institute