Datensammeln – Kundinnen und Bürger profitieren doch
GDI-Trendtag: Datensammeln - Kundinnen und Bürger profitieren doch
«Wir sind unsere Daten». Das sagte David Bosshart, CEO des GDI Gottlieb Duttweiler Institute, am Mittwoch am Europäischen Trendtag in Rüschlikon. Die Digitalisierung, so der Trendforscher, habe heute nahezu alle Alltagsbereiche erfasst. Dadurch hinterliessen so gut wie jede unsere Aktivitäten - Shoppen, Arztbesuch, Kinokartenkauf - Spuren im Web. Die Gesamtheit der digitalen Daten ergäben gleichsam ein digitales Abbild des Menschen.
Noch ist das Thema Daten im Netz hierzulande primär negativ besetzt. Die Bandbreite der befürchteten Bedrohungen reicht von Phishing über gestohlene Bankdaten-CDs bis hin zur der Abschaffung der Privatsphäre durch soziale Medien. Dass die Datenrevolution jedoch nicht nur den Unternehmen, sondern dank neuer Dienstleistungen auch den Kundinnen und Kunden nützenn kann, zeigten die Referentinnen und Referenten am 9. Europäischen Trendtag vom Mittwoch am GDI. Job Spierings von der Amsterdamer Waag Society beschrieb, wie ein intelligentes GPS-Tracking das urbane Stossverkehrschaos lösen könnte. Seine Ko-Referentin Hanna Niemi-Hugaerts stellte ein digitales Feedback-Projekt vor, mit dem die Bürger Helsinkis ihre Stadtverwaltung auf mangelhafte Infrastruktur wie Belagschäden oder kaputte Strassenlaternen aufmerksam machen. Und Suran Goonatilake stellte einen Bodyscanner vor, der das Online-Kleiderkaufen revolutionieren könnte.
Auf die besondere Bedeutung des Datenschutzes im Bankenkontext wies Michael Wexler von der Citibank im Vorfeld der Veranstaltung hin: «Damit Kunden einem Unternehmen vertrauen, müssen sie verstehen, welche Daten es sammelt und den Wert erkennen, der daraus für Sie entsteht».
Wiederholt betonten die Referenten, dass Daten allein noch nichts wert seien. Zentral sei vielmehr eine sinnvolle Interpretation und Darstellung. Darum werden «Predictive analyctics» in Zukunft über den Erfolg von Unternehmen mitentscheiden, so der Trendforscher Peter Wippermann.
Zum Abschluss der vom GDI veranstalteten Tagung brachte Gastgeber Bosshart den Konsens im GDI auf den Punkt: «Wer am besten mit der immer gigantischen Datenflut umgehen kann, gewinnt. Das gilt für Unternehmen wie Kunden».
Video-Interviews und eine Zusammenfassung des Trendtags finden Sie untergdi.ch/events/konferenzen
Medienkontakt:
Alain Egli
Head Communications
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
Telefon: +41 44 724 62 78