Gute Vorsätze: Wie wir es schaffen, uns gesund und nachhaltig zu ernähren – GDI veröffentlicht neues Trend-Paper

Rüschlikon, 20. Dezember 2023. 98 Prozent der Schweizer Bevölkerung wollen ihre Ernährung zumindest teilweise ändern. 91 Prozent wollen weniger Essen wegwerfen, mehr als drei Viertel wollen sich gesünder, saisonaler oder regionaler ernähren und immerhin 42 Prozent häufig auf Fleisch und Fisch verzichten. Doch so motiviert die Schweizer Bevölkerung ist, es landen nach wie vor meist dieselben Produkte auf ihrem Teller. Es klafft eine Lücke zwischen Vorsatz und Umsetzung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im neuen Trend-Paper «Vom Vorsatz zum Teller: Woran gute Ernährungsabsichten scheitern» des Gottlieb Duttweiler Instituts. 31 Food-ExpertInnen beantworten im Trend-Paper zudem die Frage: Wo haben die VerbraucherInnen den grössten Wissensbedarf, wo ist ihr Einfluss, ihr Handlungsspielraum am grössten?

Am Jahresanfang steigen die Abozahlen in den Fitnesstudios, schon im Februar sind die Sporttempel wieder leerer. Dieses Phänomen lässt sich auch in unserem Ernährungsverhalten beobachten, wie eine KonsumentInnenbefragung des GDI zeigt. Die Schweizer Bevölkerung möchte sich nachhaltiger ernähren, doch es gibt eine deutliche Lücke zwischen Vorsatz und Umsetzung. Dieser «Intention-Behavior-Gap» liegt – über alle guten Ernährungsvorsätze hinweg – zwischen 29 und 45 Prozent. Das heisst, zwischen knapp einem Drittel bis fast die Hälfte der Menschen verfehlen je nach Vorsatz ihr angestrebtes Ziel. Am grössten ist der Gap bei den Vorsätzen, Verpackung zu vermeiden und nur Lebensmittel zu kaufen, die kurze Transportwege haben und das Tierwohl berücksichtigen. 

KonsumentInnen zwischen Wissensbedarf und Einflussmöglichkeit

Oftmals fehlt es an Wissen, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Vielen VerbraucherInnen scheint der Einfluss ihrer Ernährung auf Umwelt und Klima nicht bewusst zu sein. Der Umwelteffekt einiger Verhaltensweisen – wie regionaler und saisonaler Ernährung – wird von den KonsumentInnen überschätzt. Die Auswirkung anderer, wie weniger Fleischkonsum, wird eher unterschätzt. Weiterhin unterscheidet sich der Einfluss, den KonsumentInnen auf das Ernährungssystem haben können, je nach Massnahme. Foodwaste können sie leicht vermeiden, die Verpackung eines Produkts können KonsumentInnen nur schwer ändern.

Vier Handlungsoptionen hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Ernährung

Aus dem Spannungsfeld zwischen Wissensbedarf und Einflussmöglichkeit identifizieren die GDI-ForscherInnen gemeinsam mit 31 Food-ExpertInnen im Trend-Paper vier Felder, in denen gute Handlungsmöglichkeiten für KonsumentInnen und Unternehmen liegen:

  • Easy Influence, ideal für EinsteigerInnen: Vermeidung von Foodwaste, Kauf von Bioprodukten und die Reduktion von Milchprodukten, Fisch und Fleisch sowie tierischen Produkten allgemein; 
  • Smart Mastery, das Feld für Profis: Berücksichtigung des Tierwohls;
  • Systemic Challenge, die Herausforderung für Hartgesottene: Reduzierung von Produktverpackungen und die Förderung der Regionalität von Produkten;
  • Collective Action, die Spielwiese für beharrliche Nerds: Einsatz für faire Produktionsbedingungen, möglichst kurze Transportwege und den Kauf von saisonalen Lebensmitteln und solchen mit möglichst tiefen CO2-Emissionen. 

Das Trend-Paper «Vom Vorsatz zum Teller: Woran gute Ernährungsabsichten scheitern» steht ab 20. Dezember kostenlos unter gdi.ch/essverhalten zum Download bereit. Bei Fragen oder Interview-Wünschen stehen wir gerne zur Verfügung.

Eine Umfrageidee «Wie gut gelingt es Ihnen, Ihre Ernährungsvorsätze umzusetzen?» stellen wir auf Wunsch bereit. 


Medienkontakt  

Franziska Wiesner
Head of Marketing and Communications
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
Rüschlikon
Telefon +41 79 542 00 30
franziska.wiesner@gdi.ch


Über das Gottlieb Duttweiler Institut

Das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) ist der erste Think Tank der Schweiz. Es erforscht die Zukunft mit Trend-Studien und internationalen Konferenzen, entwickelt Innovationsstrategien und bildet die Führungskräfte von morgen aus. Seine Schwerpunktbereiche sind Handel, Ernährung und Gesundheit. Darüber hinaus ist das GDI mit Sitz in Rüschlikon auch eine Eventlocation für geschäftliche Anlässe. Das unabhängige Institut wird vom Migros-Kulturprozent unterstützt. www.gdi.ch